Ein Vierteljahrhundert bei wpd: Holger blickt auf 25 Jahre in der Projektentwicklung zurück

25 Jahre an Erfahrung in der Projektentwicklung bei wpd bringen eine Menge Erinnerungen und Gedanken mit sich. Ein toller Anlass, zurück-, aber auch vorauszuschauen.

Was war dein bisher bestes Erlebnis in den 25 Jahren bei wpd?

Holger: Ich hatte viele gute und schöne Erlebnisse bei wpd und habe diese auch weiterhin. Da fällt es mir schwer, so etwas wie ein Nonplusultra-Erlebnis hervorzuheben. Als Leiter Projektentwicklung freue ich mich über jeden Windpark, den wir in Betrieb nehmen. Die Projektentwicklung ist Teamarbeit und erfordert neben Fachwissen, guter Koordination und Kommunikation vor allem Ausdauer, Willensstärke und eine positive Grundhaltung. Die Inbetriebnahme ist sozusagen der Zieleinlauf eines jahrelangen Rennens. Das Windparkfest mit Grundstückseigentümern, Kommunen, Ein- und Anwohnern, Kolleginnen und Kollegen und vielen anderen ist dann immer der krönende Abschluss. Es gibt aber auch Highlights abseits des rein Beruflichen. Vor sieben Jahren bin ich mit drei anderen Kollegen beim Staffelmarathon in Kassel gelaufen. Unser Motto war „wpd – Mit Rückenwind zur Bestzeit“ und so sind wir auch beim gemeinsamen Zieleinlauf vom Sprecher begrüßt worden. Das war ein tolles, inspirierendes Erlebnis. Das Laufen ist für mich seitdem ein fester Bestandteil und Kraftquelle meines Lebens. Im Juni haben wir uns beim Firmenlauf in Kassel gegenseitig so stark motiviert, dass wir als Team „wpd – run like the wind“ unsere Zeiten des Vorjahres deutlich unterboten haben und in die Top 10 der Teamwertung gelaufen sind. Diese und andere gemeinsame Erlebnisse im Büro, bei Außenterminen, Seminaren, Betriebsausflügen, Feiern oder sonstigen Aktivitäten machen für mich das Besondere von wpd aus.

Was reizt dich, nach über 25 Jahren weiterhin bei wpd zu arbeiten?

Holger: wpd wächst beständig und ist damit in Bewegung. Dadurch verändert sich auch meine Arbeit immer wieder. Hardi begleitet mich als mein Vorgesetzter nun schon ein Vierteljahrhundert. In Absprache mit ihm kommen neue Aufgaben und Rollen dazu, langjährige Arbeitsschwerpunkte gebe ich an andere Kollegen ab. Die so gewonnene Erfahrung hilft mir im Austausch mit den Fachabteilungen.

Neben Hardi habe ich noch viele weitere langjährige Kolleginnen und Kollegen. Das ist eine schöne vertrauensvolle Arbeits- und Lebensbasis. Ich durfte ein Team auf- und ausbauen und es ist nach wie vor schön zu sehen, wie gut sich die Neuen ins Team integrieren, sich entwickeln, Erfolge erzielen und ihrerseits wieder anderen helfen, die neu bei wpd anfangen. Da ist jeden Tag so viel positive Energie – das tut gut und motiviert mich, immer wieder weiterzumachen.

Mit den vielen großartigen Kolleginnen und Kollegen an der Seite kann ich mit meiner Arbeit etwas erreichen, kann Ideen geben, werde gehört und kann gestalten. Das ist mir viel wert.

Was hat dich motiviert, in die Branche einzusteigen?

Holger: Ich komme aus der Anti-Atomkraft-Bewegung. In der Oberstufe hatte ich Physik-Leistungskurs, in der Jahrgangstufe 13 stand eigentlich Kernphysik auf dem Lehrplan. Ich habe angeregt, dass wir stattdessen den Schwerpunkt auf erneuerbare Energien legen, und das hat nach einigen Diskussionen auch tatsächlich funktioniert. So bekam ich ein erstes grundlegendes Verständnis für Photovoltaik und Windenergie. Das setzte sich im Studium der elektrischen Energietechnik fort. Meine Praktika machte ich bei einem Beratungsbüro für Energietechnik und einem Solartestfeld in Spanien. Studienbegleitend arbeitete ich im Windmessprogramm in Hessen und entwickelte als Abschlussarbeit einen Wechselrichter für Photovoltaikmodule. Ich wollte erneuerbare Energien voranbringen und mir ist früh klargeworden, dass es dabei vor allem auf die Kommunikation bei der Umsetzung der Projekte ankommt.

Nach dem Studium und ein paar Jahren bei einem Projektentwickler habe ich 1998 bei EnerSys angefangen und bin schließlich durch die Eingliederung von EnerSys zu wpd gekommen.

Was hat sich, bezogen auf deine Arbeit, in den letzten 25 Jahren am stärksten verändert?

Holger: Zu Beginn war die Windbranche überwiegend von Idealisten geprägt und recht überschaubar. Außerhalb der Branche wurden wir anfänglich häufig nicht richtig ernstgenommen.

Die Lernkurve war steil, es gab ständig neue Herausforderungen. Auch die Kommunen und Genehmigungsbehörden mussten viel lernen. Teilweise haben wir mit diesen gemeinsam an der besten Lösung gearbeitet. Genehmigungsverfahren waren noch weniger formal; es gab einfache Formeln für die Bemessung der Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen. Windenergienutzung galt noch als praktizierter Naturschutz und es gab anfänglich auch keinen organisierten Widerstand gegen Windenergie.

Alles war kleiner: die Firmen, die Anlagen, aber auch die Kapitalreserven. Verzögerten sich Projekte, war das häufig ein existenzielles Risiko für einzelne oder mehrere Firmen.

Mit den Jahren ist die Branche professioneller und größer geworden. Es gibt viele Erfahrungen, auf die sich aufbauen lässt. Und auch die Entwicklung bei der Anlagentechnologie ist beeindruckend. Erneuerbare Energien hatten im letzten Jahr einen Anteil von 44 % an der Bruttostromerzeugung, rund 50 % davon stammt aus Windenergie! Das hat sich vor 25 Jahren kaum jemand vorstellen können.

Die Verhältnisse haben sich in vielerlei Hinsicht verändert. Aus einigen ehemaligen Mitbewerbern sind Mitstreiter geworden. Aus einigen früheren Weggefährten aber auch Wettbewerber.

Windenergie ist präsent – einigen auch zu präsent. Es gibt teilweise erbitterten und auch verbitterten Widerstand gegen Windenergieanlagen. Dass es mal bundesweit organisierte Bürgerinitiativen gegen Windenergie geben würde, habe ich mir bei meinem Brancheneintritt vor 30 Jahren nicht vorstellen können. Das ist anstrengend und herausfordernd, aber diesen Diskussionen müssen wir uns stellen. Und die Erfahrung zeigt: Oft gelingt es uns, mit Zuhören, Ausdauer und guten Konzepten zu überzeugen.

Unter unseren Mitbewerbern sehe ich einige Späteinsteiger, welche die Windenergie teilweise sogar jahrelang massiv behindert haben. Dass wpd seit fast 30 Jahren Windprojekte entwickelt und betreibt, macht uns da ein ganzes Stück glaubwürdiger. Ich sehe, was wir schon alles bewegt haben und vor allem, was wir mit den Teams, die wir dynamisch weiterentwickelt haben, mit unserer Expertise und der Transparenz in unserer Kommunikation noch alles erreichen können. Das lässt mich positiv auf diese 25 Jahre meiner Laufbahn zurückblicken und noch einmal optimistischer in die Zukunft schauen.

Den optimistischen Blick in die Zukunft teilen wir gerne mit ihm und freuen uns auf viele weitere Jahre, die wir bei wpd die Energiewende mit vereinten Kräften mit voranbringen können.

Alles erdenklich Gute zu 25 Jahren wpd, Holger!