Die Windenergie-Branche eilt seit Jahren von einem zum nächsten Erfolg. Eine ernüchternde Bilanz zieht hingegen ein Teil der Versicherer. Mit Beginn des Booms vor etwa zehn Jahren schwanden die Bedenken der großen Sachversicherer, die in den ersten Jahren noch Vorbehalte gegenüber der neuen Technologie geäußert hatten. Vergleichsweise geringen Risiken stand ein enormes Wachstumspotenzial gegenüber – Die Positionierung am Markt hatte begonnen, zumal Sachschäden in der Regel über die Gewährleistung der Hersteller beglichen wurden und Neubeiträge erheblich größer ausfielen, als die zu leistenden Schadenszahlungen. 
Steigende Versicherungsschäden und ein „Preiskampf“ unter den Versicherungen führten jedoch zu Deckungslücken. Mitte vergangenen Jahres reagierten einige Versicherer mit drastischen Maßnahmen: sofortige Kündigung bestehender Verträge nach Befriedigung eines Schadensanspruches, neue Verträge mit höheren Selbstbehalten, gestiegenen Prämien sowie die Einführung von Instandhaltungs- und Revisionsklauseln, nach der Betreiber verpflichtet werden, auf eigene Kosten regelmäßige Revisionen durchzuführen und zustandsunabhängig Bauteile mit begrenzter Lebensdauer auszutauschen.
Dabei stellt sich die Frage, in welchem Bereich die Ursachen für die Versicherungs-Problematik zu suchen sind. Im Wesentlichen sind Entwicklungsfehler, große Unterschiede bei den Anlagen und den Herstellern, sowie deren Serviceleistungen als große Schadenspotenziale zu nennen.
Ein großes Potenzial machen Entwicklungsfehler aus. Mitte der 90er Jahre bestanden Fehlentwicklungen der Rotorblätter und seit Ende der 90er gibt es Probleme mit Getrieben begründet in grundsätzlichen Fehleinschätzungen der Lasten. Diese Fehler haben zu riesigen Folgekosten geführt, ohne dass aber in der Regel die Betreiber die Kosten zu tragen hatten. Es besteht Anlass zur Hoffnung, dass alle größeren Hersteller der Welt diese Problematiken weitestgehend in den Griff bekommen haben. Eine wesentliche Nachwirkung ist indessen die aktuelle Versicherungsdebatte.
Zu nennen sind dann Unterschiede bei den Anlagen und den Leistungen der Hersteller. Dabei ist zu beobachten, dass kleinere Hersteller größere Probleme bei der technischen Entwicklung und auch bei den Service-Verträgen haben.
Um die Kosteneffizienz der Windenergie erhalten zu können und perspektivisch zu verbessern, sind möglicherweise weiterführende Lösungsansätze von Nöten. „Terminlich festgelegte Revisions- und Instandhaltungszyklen sind kritisch zu hinterfragen, da es aus wirtschaftlicher und auch aus technischer Sicht kaum Sinn macht, intakte Generatoren, Lager, Getriebe oder Hauptwellen auszutauschen. Sinnvoller erscheint in diesem Zusammenhang das so genannte Condition-Monitoring-System, welches zielgerichtet die notwendigen Instandhaltungsarbeiten planbar macht und somit die Stillstandszeiten – unter denen die Versicherungswirtschaft ja am stärksten leidet – erheblich verkürzen kann. Auf diesem Wege sind Windenergieanlagen perspektivisch wirtschaftlich zu betreiben und zugleich die Probleme der Versicherungen zu lösen“, sagt Klaus Meier, Vorstand der wpd AG.
Eingebettet in ein Betriebsführungskonzept kann die Überwachung von Windenergieanlagen sämtliche Maschinenkomponenten auf den jeweiligen Zustand prüfen – Standzeiten können mittels moderner Computer-Technologie vorhergesagt und Reparaturarbeiten rechtzeitig geplant und organisiert werden. Darüber hinaus lassen sich durch zustandsabhängige Schmierung von mechanischen Lagern und Zahnrädern die Lebensdauer erheblich verlängern. Außerdem lassen sich Schadensrisiken mit Hilfe von Thermokamerasystemen feststellen, die auffällige Temperaturanstiege dokumentieren.
Relativ gelassen sieht man die aktuelle Diskussion beim Marktführer wpd: „In über 40 Windparks erreichen wir eine Schadensquote von deutlich unter 20%, wir entrichten dafür Prämien mit Stand von 1998, die in Rahmenverträgen geregelt sind und wir haben bis dato keine Kündigungen erhalten. Auf dieser Grundlage erwarten wir in den kommenden zwei Jahren lediglich eine maßvolle Anpassung der Prämien zwischen 10 und 25% zum heutigen Niveau“, erklärt wpd-Vorstand Dr. Klaus Meier.