Im Rahmen der laufenden Planungen für den „Offshore Windpark Baltic I“ hat die Offshore Ostsee Wind AG, ein Tochterunternehmen der wpd AG, am gestrigen Donnerstag Interessierten die Gelegenheit gegeben, sich einen Eindruck über die Sichtbarkeit und die visuellen Effekte des Vorhabens zu machen. Für Voruntersuchungen des Baugrundes war eine seegehende Hubinsel der Firma Muhibbah Marine Engineering GmbH am geplanten Standort – rund 18 Kilometer vor der Küste (2. Foto rechts unten) – im Einsatz. Eingeladen hierzu waren Vertreter der Kommunen, der Naturschutzverbände, der Genehmigungsbehörden und der Presse. „Wir meinen, dass wir allen Interessenten damit einen guten Eindruck verschaffen konnten, in welcher Entfernung sich die geplanten Anlagen von der Küste später befinden. Neben Sichtbarkeitsanalysen und Visualisierungen, die im Rahmen des Genehmigungsverfahrens vorgelegt werden müssen, wollen wir damit zur Versachlichung der Diskussion beitragen und den Beteiligten die Gelegenheit geben, sich ein tatsächliches Bild von der Sichtbarkeit zu machen“, sagte Carlo Schmidt, Vorstandsvorsitzender der Offshore Ostsee Wind AG dem TV-Team des NDR (Foto rechts).
„Selbstverständlich nehmen wir als einheimisches Unternehmen die Fragen und Befürchtungen der Bürger sehr ernst. Deshalb wollen wir hier einen Einblick unter realistischen Bedingungen vermitteln. Darüber hinaus wollen wir uns in aller Offenheit mit möglichen kritischen Fragen auseinandersetzen“, so Iffländer.
Dabei gilt es zu bedenken, dass die Sichtbarkeit von Offshore-Anlagen in ganz erheblichem Maße von den Jahres- und Wetterverhältnissen abhängen. „Der Tagesverlauf, die Jahreszeit und verschiedene Wetterkonstellationen, wie Bewölkung, Regen, Dunst und Nebel sind ganz entscheidende Faktoren bei der Beurteilung der visuellen Effekte. Außerdem werden blendfreie graue Anstriche verwendet, die laut Studien die geringste Aufmerksamkeit beim Betrachter verursachen“, erklärt der Projektleiter.
Aber auch mit weiteren Vorurteilen gegenüber dem Pilotprojekt räumt Iffländer auf: „Mit unserem Vorhaben befinden wir uns deutlich außerhalb der Schutzgebiete des Nationalparks Vorpommersche Boddenlandschaft. Außerdem werden zu diesem Thema bereits seit einem dreiviertel Jahr sehr umfangreiche Untersuchungen durch das Institut für Angewandte Ökologie durchgeführt, deren Ergebnisse der Öffentlichkeit vorgestellt werden“. Aber auch zu den Themen Seeschifffahrt und Kollisionsrisiko nimmt der Projektleiter Stellung: „Hierfür lassen wir eine Risikoanalyse durch den Germanischen Lloyd erstellen. Dieses unabhängige Gutachten wird im Anschluss vorgestellt. Darüber hinaus lässt sich feststellen, dass die geplanten Anlagen in rund 18 Kilometer Entfernung zum Verkehrstrennungsgebiet „Kadettrinne“ (South of Gedser) liegen“, so Iffländer.