Windvorranggebiete nach wissenschaftlichen Kriterien auswählen

Kassel, 20.11.2007 Anlässlich ihres gestrigen Besuchs bei wpd in Kassel hat sich die nordhessische Bundestagsabgeordnete und Umweltpolitikerin der GRÜNEN, Nicole Maisch, für einen konsequenten Ausbau der Windenergie ausgesprochen. „Wir wollen den Naturschutz und die Nutzung der Windkraft in Einklang bringen. Auf der Grundlage von wissenschaftlichen Erkenntnissen müssen Konflikte vermieden werden“, sagte Nicole Maisch. Die Bestimmungen zum Vogelschutz müssten durch ein Gutachten der staatlichen Vogelschutzwarte begründet werden. Nur so sei eine sinnvolle Auswahl von Standorten bei der Aufstellung des Regionalplans möglich.

Über die Perspektiven für eine Schaffung weiterer Arbeitsplätze in der Region informierte wpd-Niederlassungsleiter Holger Groß. Insgesamt könnten bis zum Jahr 2020 in Nordhessen bis zu 20.000 Jobs im Bereich der erneuerbaren Energien entstehen. Ein großer Teil davon im Bereich der Windkraft. Im Rahmen der Planung von Windkraftanlagen spiele der Standort Kassel eine wichtige Rolle: „Nordhessen befindet sich, geographisch betrachtet, in der Mitte Europas und bietet damit eine günstige Ausgangsposition für unser Büro in Kassel. Von hier aus können wir uns sehr gut vorstellen, die Region Nordhessen beim Ausbau der Windenergie mit unserem Know-how weiter zu unterstützen. Ansonsten ist unser Büro auch international, z.B. in Skandinavien bei der Planung von Offshore Windparks oder in Spanien und Kroatien bei der Planung von Windparks an Land, intensiv tätig."

Anwesend war auch der Vorstand des BWE Regionalverbands Nordhessen, Ralf Hecker. Der BWE arbeitet derzeit intensiv an einer Erweiterung der nordhessischen Windenergienutzung. Auf nur 0,5 Prozent der Fläche Nordhessens wäre es möglich, etwa 50 Prozent des hier benötigten Stroms zu generieren. „Zur Vermeidung von Konflikten in Siedlungsgebieten können wir uns gut vorstellen, die Hälfte dieser Windvorranggebiete in bewaldeten Gebieten zu planen, da Nordhessens windreiche Höhenlagen in großen, zusammenhängenden Waldgebieten liegen", sagte Hecker zum Thema Standortplanung. Im Ballungsgebiet rund um Frankfurt würden beispielsweise mehr als 1% der Fläche als Vorranggebiete für die Windkraft ausgewiesen.

Bei der Ausweisung der Vorrangflächen im Regionalplan sei eine bessere wissenschaftliche Datengrundlage erforderlich, waren sich die Gesprächsteilnehmer einig. So müssten unbedingt genauere und aktuellere Windmessdaten bei der Planaufstellung verwendet werden. „Energie aus Windkraft kann bis 2020 einen nennenswerten Anteil zur Stromversorgung Nordhessens liefern. Jetzt müssen im Regionalplan ausreichend windgünstige Flächen ausgewiesen werden“, sagte Nicole Maisch abschließend.

Infos zu Nicole Maisch:
Geboren am 20.04.1981 in Hanau (26 Jahre alt)
Mitglied des Deutschen Bundestags seit Februar 2007
Mitglied im Ausschuss für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz
Stv. Mitglied im Ausschuss für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit
Mitglied in der Regionalversammlung Nordhessen
Mehr unter: www.nicolemaisch.de