Lärm durch Windenergie?

  • Die Drehung der Rotorblätter erzeugt unvermeidbar Schall.
  • Schall kann für Anwohner störend sein. Daher gibt es in Deutschland strenge gesetzliche Regelungen.
  • Rechtsgrundlage: Technische Anleitung zum Schutz gegen Lärm (TA Lärm)
  • Die TA Lärm legt Immissionsrichtwerte für unterschiedliche Gebietstypen fest, wie z.  B. für Wohngebiete.
  • Bei neuen Windenergieanlagen sind individuelle Schallgutachten im Genehmigungsverfahren Pflicht
    • Diese Gutachten prüfen, ob Grenzwerte eingehalten werden
    • Bei Überschreitung ist der Bau nicht zulässig
  • Weitere Maßnahmen in Deutschland:
    • Größere Abstände zwischen Windenergieanlagen und Wohngebieten
    • Technische Optimierungen:
      • Verbesserte Rotorblattformen
      • Geräuscharmer Nachtbetrieb

Ziel: Ausgleich zwischen Windenergieausbau und Anwohnerschutz

Ursache und Wirkung von Druckschwankungen

Die beiden häufigsten und wichtigsten Angaben zum Schallpegel sind die des Schallleistungspegels und Schalldruckpegels.

Zum besseren Verständnis lässt sich folgende Analogie heranziehen: Eine elektrische Heizung strahlt Wärme in einen Raum ab; diese Wärme wirkt sich in Form einer Temperaturänderung aus. Die Temperatur ist eine physikalisch messbare Größe (im Gegensatz zur Wärme) und ist abhängig von den Raumeigenschaften (wie der Größe, der Isolierung etc.) sowie der Einwirkung anderer Wärmequellen (bspw. einer zweiten Heizung). Die elektrische Leistung der Heizung ist jedoch (losgelöst davon, wie viele Wärmequellen es sonst noch im Raum gibt oder wie dieser ausgestattet ist) immer gleich groß.

Die Beziehung zwischen Schallleistung und Schalldruck verhält sich ganz ähnlich. Hör- und messbar ist der Schalldruck. Er ist analog zur Temperatur die Wirkung und abhängig von Raumeigenschaften und weiteren Schallquellen. Verursacht wird der Schalldruckpegel durch die Schallleistung einer Schallquelle (im Beispiel ein Presslufthammer). Gäbe es zwei Schallquellen im Raum, würde dies den Schalldruckpegel erhöhen; der Schallleistungspegel eines Presslufthammers wäre jedoch konstant.

Wird der Schallleistungspegel einer Windkraftanlage bspw. mit 100 dB angegeben, so entspricht dies niemals dem an einem Immissionsort (der Ort der Belastung) ankommenden Schalldruckpegel. Der Wert wird am Belastungsort immer niedriger ausfallen als direkt an der Schallquelle.